Wenn du selbstständig arbeitest, musst du dem Finanzamt jedes Jahr mitteilen, wie hoch dein Gewinn war. Dafür gibt es grundsätzlich zwei Wege: die aufwendige Bilanzierung oder die deutlich einfachere Einnahmenüberschussrechnung, kurz EÜR.
Was ist eine Einnahmenüberschussrechnung?
Die Einnahmenüberschussrechnung (kurz: EÜR) ist eine Methode, um den Gewinn deines Unternehmens zu ermitteln. Die Rechnung folgt einem simplen Prinzip:
Einnahmen – Ausgaben = Gewinn
Anders als bei der Bilanzierung brauchst du bei der EÜR keine doppelte Buchführung. Es reicht, wenn du deine Einnahmen und Ausgaben aufzeichnest. Wichtig ist dabei: Es zählt immer der Zeitpunkt, an dem das Geld tatsächlich geflossen ist – also wann es auf deinem Konto eingegangen oder abgegangen ist. Dieses Verfahren nennt sich Zu- und Abflussprinzip.
Am besten dokumentierst du das mit einem digitalen Buchführungsprogramm. Ein gutes Beispiel dafür ist Lexware Office – damit kannst du deine Einnahmen und Ausgaben erfassen und deine Daten zum Jahresende als EÜR aufbereiten.
Wer darf eine EÜR erstellen?
Die EÜR ist die Basis für deine Steuererklärung, wenn
- du freiberuflich tätig bist, oder
- du gewerblich tätig bist und dein Jahresumsatz unter 800.000 € und dein Gewinn unter 80.000 € liegt.
Sobald du diese Grenzen überschreitest, bist du zur Bilanzierung verpflichtet.
Vorteil der Einnahmenüberschussrechnung
- Einfachheit: Du brauchst keine doppelte Buchführung
- Es gilt das Zu- und Abflussprinzip
Nachteil der Einnahmenüberschussrechnung
Die EÜR eignet sich nicht für die betriebswirtschaftliche Betrachtung, strategische Planung und Kontrolle.
Mein Tipp: nach dem Sollprinzip arbeiten
Ich empfehle dir, deine Buchhaltung nach dem Sollprinzip zu führen. D. h. du erfasst alle Belege mit Rechnungseingang und Rechnungsausgang. Unabhängig davon, ob du sie bereits bezahlt oder das Geld von deinen Kunden erhalten hast. Somit sind deine Unterlagen vollständig, nachvollziehbar und geben dir die notwendige Kontrolle über deine Zahlen.
Fazit
Was ist eine Einnahmenüberschussrechnung? – Die Antwort lautet: Eine Methode für Selbstständige, ihren Gewinn zu ermitteln.
Digitale Buchhaltungsprogramme können deine Buchhaltung in der Regel als EÜR auswerten und deine Zahlen somit direkt für die Steuererklärung oder den Steuerberater vorbereiten.
Steuer-Glossar
Im Steuer-Glossar für Selbstständige findest du verständliche Erklärungen zu wichtigen Begriffen rund um Buchhaltung und Steuern – von A wie Abschreibung bis Z wie Zu- und Abflussprinzip. Ideal, wenn du Begriffe schnell nachschlagen und Zusammenhänge besser verstehen willst.

Zu- und Abflussprinzip: Wann Einnahmen und Ausgaben zählen
Einnahmen und Ausgaben richtig erfassen: Was das Zu- und Abflussprinzip für dich bedeutet.

Bin ich gewerblich oder freiberuflich tätig?
Gewerbe oder freiberuflich? Hier erfährst du, worin der Unterschied liegt – und was du wann bei der Anmeldung beachten musst.

Welche Steuern kommen als Selbstständiger auf dich zu?
Welche Steuern musst du als Selbstständiger zahlen? Hier findest du einen einfachen Überblick für deinen Start in die Selbstständigkeit.
Einfacher Einstieg in deine digitale Buchhaltung mit Lexware Office
Wenn du durch Digitalisierung mehr Leichtigkeit in deine Buchhaltung bringen möchtest und einen sanften Einstieg suchst, dann lege ich dir meinen Onlinekurs zur digitalen Buchhaltung mit Lexware Office, den Lexware Office Lotsen, ans Herz.
Im Lexware Office Lotsen richtest du nicht nur dein Programm richtig ein, du lernst auch den richtigen Umgang damit und wie du z. B. mit wenigen Klicks deine Zusammenfassende Meldung erstellst.
